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Fluch der Karibik

Inseln unter  dem  Winde
Inseln über dem Winde

 

Was liegt näher dem eisigen Winter Virginia zu entfliehen und einen Abstecher  in die Karibik zu machen?!  Schließlich ist es im Vergleich zu einer Anreise aus Europa ein Katzensprung ohne nennenswerte  Zeitverschiebung und füllt den weißen Fleck  auf unser Reisekarte. Gesagt, getan – und damit geht die Herausforderung auch schon los. Schnell wird klar, dass sich Stephans Idee „mal schnell die Inseln abzuklappern“, nicht so einfach umsetzen lässt. Da gibt es die Jungferninseln, die französischen Departements, die Windward und Leeward Inseln und so weiter. Manchmal nur wenige Kilometer voneinander entfernt aber doch Lichtjahre  auseinander und nur  per Flugzeug  zu erreichen…..

Celebrity Summit
Celebrity Summit

Schnell ist darum unser Entschluss gefasst, zum Einstieg und zum Gewinn eines Überblickes mit einer Kreuzfahrt einzusteigen. So können wir uns 5 verschiedene Inseln in einer Woche ansehen und dann  unsere Rucksacktour starten. Wir entscheiden uns für die Inseln über dem Winde von Puerto Rico bis Trinidad und Tobago. Bermudas, Bahamas, Niederländische Antillen sowie Jamaika müssen  dann eben  noch warten. Die Inseln über dem Winde ist der Name des nördlichen Teils der Kleinen Antillen. In der Karibik erstrecken sie sich in einem Bogen von Puerto Rico in Richtung Südosten und sind überwiegend vulkanischen Ursprungs. Weiter südwestlich liegen die Inseln unter dem Winde. Sie besitzen insgesamt eine Fläche von etwa 12.000 km² und haben etwa drei Millionen Einwohner. Politisch gehören einige Inseln zu Frankreich, zum Vereinigten Königreich, zu den Vereinigten Staaten und zu den Niederlanden, die anderen bilden acht unabhängige Staaten. Der Name „Inseln über dem Winde“ ist abgeleitet von der in diesen Breiten vorherrschenden Windrichtung des Nordost-Passatwindes, der für ein feuchtes Klima mit jährlichen Niederschlägen über 2000 mm sorgt. Im Englischen ist die Namensgebung für die einzelnen Gebiete der kleinen Antillen völlig anders: Die Kette von Martinique bis Trinidad heißt „Windward Islands“, der nördliche Teil der kleinen Antillen (Jungferninseln bis Dominica) „Leeward Islands“. Beide zusammen entsprechen den deutsch „Inseln über dem Winde“ genannten. Wir fliegen  also nach  Puerto  Rico, verbringen  dort einige  Tage um von hier aus  den ersten  Teil der Reise – die Kreuzfahrt  – zu beginnen.

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Old San Juan

tmp_1877-2015-01-11_12.56.44-1766984003Der Freistaat Puerto Rico ist eines der US-amerikanischen Außengebiete. Er umfasst auch die Spanischen Jungferninseln. Puerto Rico bedeutet „reicher Hafen“ und ist die östlichste und kleinste Insel der Großen Antillen. Ungefähr 150 km im Westen liegt die Insel Hispaniola, 100 km östlich liegen die Jungferninseln und 800 km südlich, jenseits der Karibik, befindet sich Südamerika. Dank seiner Lage im Nordosten der Karibik war Puerto Rico in den frühen Jahren der Entdeckungsreisen, Eroberungen und Kolonisation der Neuen Welt eine Schlüsselstelle für das spanische Imperium.

Races Brunnen
Raices Brunnen

Die kleinste der Großen Antillen war ein bedeutender Militärstützpunkt bei vielen Kriegen zwischen Spanien und anderen europäischen Mächten um die Herrschaft in der Region während des 16., 17. und 18. Jahrhunderts. Die Insel war ein Zwischenschritt auf dem Weg von Europa nach Kuba, Mexiko, Mittelamerika und den nördlichen Territorien Südamerikas. Während des 19. Jahrhunderts und bis zum Ende des Spanisch-Amerikanischen Krieges waren Puerto Rico und Kuba die letzten beiden spanischen Kolonien in der Neuen Welt und dienten als letzte Außenposten bei den spanischen Strategien zur Rückeroberung des amerikanischen Kontinents.

Blick entlang der Festung
Festung  San Christobal
Festung San Christobal

1898 besetzten die Vereinigten Staaten Puerto Rico im Zuge des Spanisch-Amerikanischen Krieges und beanspruchten die Insel für sich. Die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts war geprägt von Kämpfen um mehr demokratische Rechte von den Vereinigten Staaten. Der Foraker Act von 1900, der eine zivile Regierung etablierte und der Jones-Shafroth Act von 1917, der den Puerto-Ricanern die Bürgerrechte der Vereinigten Staaten gewährte, ebneten den Weg zur Verfassung Puerto Ricos und den ersten demokratischen Wahlen im Jahr 1952. Jedoch bleibt der politische Status Puerto Ricos auch mehr als 500 Jahre nach der ersten Besiedlung durch die Europäer umstritten. Puerto Rico ist ein nicht inkorporiertes Gebiet der Vereinigten Staaten. Dies bedeutet, dass Puerto Rico weder einen eigenen US-Bundesstaat darstellt noch einem anderen Bundesstaat zugehörig ist. Als Teil der Vereinigten Staaten hat Puerto Rico keine eigene Außenpolitik; sämtliche außenpolitischen Angelegenheiten werden von den Vereinigten Staaten wahrgenommen. Währung ist der  US-Dollar. Seit 1917 besitzen alle Puerto-Ricaner als Konsequenz des Jones-Shafroth-Erlasses per se die  US-amerikanische Staatsbürgerschaft Da Puerto Rico kein bzw. kein Teil eines Bundesstaates ist, haben Puerto-Ricaner nicht sämtliche Rechte, die in der US-amerikanischen Verfassung festgeschrieben sind, sondern lediglich die Grundrechte. So sind sie zum Besipiel bei den US-Präsidentenwahlen ohne eigenes Stimmrecht, sofern sie nicht ihren Wohnsitz in einem der 50 Bundesstaaten der Vereinigten Staaten haben. Wir beginnen  unsere Tour in San Juan, der 1521 von Spaniern gegründeten Hauptstadt im Nordosten der Insel. Sie hat 395.326 Einwohner uns steht seit 1983 mit der Altstadt in der Liste des UNESCO-Welterbe. Die um 1630 errichtete Stadtmauer folgt den Konturen der Halbinsel und bietet eine wunderbare Aussicht. In Old San Juan sind wie auch in anderen frühen kolonialzeitlichen Stadtgründungen die meisten Straßen rechtwinklig angeordnet. Die engen Straßen sind von bunten Häusern gesäumt.

Friedhof Santa Maria Magdalena de Pazzis
Friedhof Santa Maria Magdalena de Pazzis
Old San Juan
Old San Juan

Einen Stadtrundgang in Old San Juan beginnen wir an der Festung San Cristobal. Sie ist eine  der größten spanischen Militärinstallationen in diesem Teil der Welt. Der Bau begann 1634 als  Reaktion auf holländische Angriffe. Mit ihren 50 Meter hohen  Mauern, den Tunneln und Zugbrücken  ist sie  ein beeindruckenden Zeitzeuge der sich über die Stadt erhebt.  Zusammen mit La Fortaleza, der offiziellen Residenz des Gouverneurs und dem Fort San Felipe del Morro war sie die erste Verteidigungsanlage in San Juan und gehörte mit  zu einer Reihe von militärischen Strukturen. Die Konstruktion wurde von Karl V. als Schutz gegen die Angriffe der europäischen Mächte und der Kariben autorisiert.

Kathedrale San Juan Bautista.
Kathedrale San Juan Bautista.

Wir gehen den Boulevard del Valle am Meer entlang und schauen uns die Barrio La Perla an – das Viertel, welches ursprünglich für die Truppen der Stadt San Juan gebaut wurde. Es grenzt unmittelbar an den 1883 angelegten Friedhof Santa María Magdalena de Pazzis. Die koloniale spanische Regierung jener Zeit betrachtet den Tod als ein Geheimnis, vor dem man Angst hatte. Sie entschieden sie deshalb, den Friedhof mit Blick über den Atlantischen Ozean anzulegen um die Reise der Seele ins Jenseits zu zu symbolisieren. Wir schlendern weiter durch die verdienter Massen „schönste Altstadt der Karibik“. Alte Häuser mit Innenhöfen, antike Fassaden mit Balkonen, Stadtpaläste und Kirchen, schmale Straßen mit Kopfsteinpflaster zeugen noch vom historischen spanischen Erbe der Kolonialzeit. San Juan repräsentiert die Geschichte der Neuen Welt. Wir schauen uns die Kathedrale San Juan Bautista mit dem Grab von Ponce de León,  dem Gründer der Stadt an sowie das  Hotel El Convento: Der Name des Gebäudes deutet darauf hin, dass es sich um ein ehemaliges Kloster handelt. Weiter geht es zum Parque de las Palomas. Die Terrasse liegt auf einem Felsvorsprung und bietet einen Blick auf die im Hafen liegenden Kreuzfahrtschiffe und über einen Teil der Bucht von San Juan.

Kathedrale von Ponce
Kathedrale von Ponce
Das alte Feuerwehrhaus
Das alte Feuerwehrhaus

Am nächsten Tag erkunden wir die Insel mit dem Auto. Wir folgen der Autostrade nach Süden und durchqueren die Insel. Unser erstes Ziel: Ponce. Es  ist die viertgrößte Stadt mit rund 166.000 Einwohnern und befindet sich wenige Kilometer von der Karibischen Küste entfernt. Der Beiname Ponces ist Ciudad de los Leones, La Perla del Sur (Stadt der Löwen, Perle des Südens). Sie wurde nach Juan Ponce de León y Loayza, einem Urenkel des spanischen Konquistador Juan Ponce de León, benannt. Im Jahr 1883 wurde Ponce von einem Großfeuer erfasst, außer dem Südteil wurde sehr viel zerstört. 1937 ereignete sich hier das Massaker von Ponce, bei dem unbewaffnete Nationalisten während einer Feier zum 64. Jahrestag der Abschaffung der Sklaverei von der Polizei erschossen wurden.  Ponce ist Unternehmenssitz der Serralles-Distillerie (Marken Don Q und Captain Morgan). Wir schlendern durch die überschaubare Innenstadt, machen einige Fotos und weiter geht es immer der Küstenstrasse folgend. Unser nächstes Ziel ist Rincon, im Nordwesten gelegenes Surferparadies Puerto Ricos. Beliebt ist die Gemeinde bei zumeist US-amerikanischen Urlaubern vor allem wegen fast leerer Strände und der Wassersportmöglichkeiten. Internationale Bekanntheit erlangte Rincón als Austragungsort der Surf-Weltmeisterschaft 1968. Wir fahren nun wieder Richtung Osten und gelangen über die Landstraße Nr. 2 zurück nach San Juan. Damit haben wir unsere erste Etappe geschafft und begeben und am nächsten Tag voller Spanung auf das Kreuzfahrtschiff der Celebrity Reederei.

Schatten am Pier
Schatten am Pier
Hauptaufgang im Schiff
Hauptaufgang im Schiff

Celebrity Cruises wurde 1989 als eine selbständige Kreuzfahrtgesellschaft von der griechischen Reederei Chandris gegründet. Im Jahre 1997 wurde Celebrity Cruises durch Royal Caribbean Cruise Line übernommen, zusammen firmieren sie seitdem als Royal Caribbean Cruises Ltd. Zur aktuellen Flotte gehören elf Schiffe. Unsere Reise soll soll auf  der  Celebrity Summit erfolgen, einem GasturbinenPanamaxKreuzfahrtschiff  der Millennium-Klasse auf der französischen Werft Chantiers de l’Atlantique gebaut und 2001 in Dienst gestellt. Wir brechen von unserer Unterkunft in aller Herrgottsfrühe auf und sind um 7 AM am Pier. Dort liegt sie eindrucksvoll vor uns. Wir wundern uns lediglich, dass so keine Bewegung auf und um das Schiff herum festzustellen ist …obwohl es eigentlich um 9 Uhr losgehen soll. Am Check in angekommen stellen wir fest, das dieser noch geschlossen ist und wir in der Reihe lediglich ein Paar aus New York vor uns haben. Diese klären uns dann auf — es geht um 9 Uhr PM, also am Abend los. Und einchecken können wir ab Mittag. Wir haben folglich AM und PM übersehen und stehen somit erst einmal ein paar Stunden herum, bis es sich da ab 10 Uhr (AM) füllt und ab 12 Uhr auch endlich gebordet wird :-D. 2 Buchstaben, die doch so wesentlich sein können. Aber lieber so, als umgekehrt.  Na ja, wir sehen uns erst einmal auf dem Schiff um, ein Kasten der von innen noch weesentlich größer erscheint als von aussen. Unsere Kabine ist  zweckmässig und erstaunlich groß mit einem sehr angenehmen Badezimmer. und absolut ausreichend. Fenster und Balkon haben – und brauchen – wir nicht, da wir sowiso die meiste Zeit an Deck oder auf Erkundung an Land sein werden.

US Jungferninseln
US Jungferninseln

Pünktlich geht es los und wir verlassen langsam ung gemächlich einen der eindrucksvollsten Häfen in der Karibik.  Damit hat die Reise begonnen. Nächstes Ziel: Die Amerikanischen Jungferninseln die wir zu Beginn der Kreuzfahrt und auch zum Ende anlaufen. Wir erreichen auf die Minute am nächsten morgen St. Croix, die südlichste, mit 213 km² die größte und mit einer Einwohnerzahl von über 51.000 gleichzeitig die bevölkerungsreichste Inseln dieser Gruppe. Politisch unterteilen sich die Jungferninseln zwischen den Britischen Jungferninseln, den  amerikanischen sowie den dem US-amerikanischen Außengebiet Puerto Rico administrativ angegliederten Spanischen Jungferninseln. Die  Amerikanischen Jungferninsel besteht aus den drei Hauptinseln Saint Croix, Saint John und Saint Thomas. Daneben gibt es noch zahlreiche kleinere Inseln. Die Inseln sind ein nicht inkorporiertes Außengebiet der Vereinigten Staaten. Die Landschaft ist größtenteils steinig, hügelig bis gebirgig mit nur wenig ebener Fläche. Der höchste Punkt ist der Crown Mountain mit 474 m. Das Klima auf den Inseln ist tropisch. Es wird gemäßigt durch östliche Winde mit einer niedrigen Luftfeuchtigkeit und nur geringen Temperaturunterschieden über das Jahr. Die Regenzeit ist von Mai bis November. Aber auch hier sind Abweichungen möglich.

Blick zurück
Blick zurück

Die von Taíno bewohnten Inseln wurden 1493 von Christoph Kolumbus entdeckt. Am 14. November 1493 betrat er zunächst eine Insel, der er den Namen Santa Cruz gab (Saint Croix). Dann segelte er 70 km nach Norden zu den Inseln Saint Thomas und Saint John. Aufgrund der großen Zahl an kleineren Inseln und ihrer Schönheit nannte er sie die „Jungfraueninseln“  nach der Legende von der Heiligen Ursula und ihren 11.000 Gefährtinnen, die bei Köln ihr Martyrium erlitten haben sollen. Saint Croix wurde erst später zu den Jungferninseln gezählt.

Dänische Geschichte
Dänische Geschichte

Auch wir betreten zuerst St. Croix. Ich hatte fuer den Vormittag bereits 2 Tauchgänge organisiert, so dass wir unsere Erkundung zum frühen Nachmittag beginnen und uns auf Frederiksted beschränken. Das kleine verschlafene Dorf  läd zu einem Bummel ein und an den verschiedenen Fassaden der Häuser ist die bewegte Geschichte abzulesen. Die Insel wurde ursprünglich von den Kariben und den Arawak besiedelt. Christoph Kolumbus landete am 14. November 1493 auf der Insel und gab ihr den Namen Santa Cruz. Bei einer Auseinandersetzung mit den Bewohnern der Insel kam ein Spanier und eine Karibe ums Leben. Dieser Vorfall führte zu einem Krieg, der erst beendet war, als die Spanier ihre Kolonie auf der Insel aufgaben. Im 17. Jahrhundert wurde Saint Croix von Engländern und Holländern besiedelt. Die beiden Kolonien gerieten jedoch bald in Konflikt miteinander. Wahrscheinlich gaben daher die Holländer ihre Siedlung auf. 1650 kam eine Spanische Flotte von 5 Schiffen und 1200 Soldaten von Puerto Rico.

Uhrenturm
St. Croix Uhrenturm
Protestantische Kirche
Protestantische Kirche

Diese besetzten die Insel und töteten alle Engländer. Die Spanier wurden jedoch wiederum kurz darauf von den Franzosen vertrieben. In der Folge verkaufte De Poincy, französischer Gouverneur in St. Kitts, 1660 die Insel dem Malteserorden. Dieser verkaufte die Insel fünf Jahre später an die Französische Westindien-Kompanie weiter. Unter Gouverneur Dubois wurde die Insel wirtschaftlich bedeutend, da er dort über 90 Plantagen für Tabak, Zuckerrohr und Indigo anlegen ließ. Am 13. Juni 1733 wurde Saint Croix an die Dänische Westindien-Kompanie verkauft. Die Kompanie legte keinen Wert auf die Nationalität der Siedler, daher ließen sich hier spanische Juden, französische Hugenotten und englische Siedler nieder. Die Wirtschaft wurde von der Zuckerproduktion dominiert. Peter von Scholten, der dänische Gouverneur, schaffte die Sklaverei auf Saint Croix 1848 ab. Bei einem Aufstand ehemaliger Sklaven dreißig Jahre später wurde die frühere Hauptstadt Frederiksted völlig zerstört. 1917 wurden die Jungferninseln von Dänemark für 25 Millionen $ an die USA verkauft. Auf Saint Thomas , der zweiten Insel der die wir auf dem Rückweg nach Puerto Rico besuchen, befindet sich auch die Hauptstadt des Gebietes, Charlotte Amalie. Von 1672 bis 1917 war Saint Thomas die wichtigste der drei Insel-Kolonien im ehemaligen Dänisch-Westindien. 1493 entdeckte Christoph Kolumbus auf seiner zweiten Reise in die Neue Welt die Insel für Europa. In der Folgezeit wurden die indigene Bevölkerung von den Europäern ausgerottet. Die Insel blieb jedoch jahrhundertelang unkolonisiert, bis die Dänen die Insel im Jahre 1666 besetzten. Ab 1672 wuchs die Einwohnerzahl und besonders die Stadt Christiansfort entwickelte sich schnell. 1691 wurde sie  durch den Piraten Nicolaj Esmit  nach Königin Charlotte Amalie (1650–1714), Gemahlin des Königs Christian V. von Dänemark benannt. Auf der Insel wurden ZuckerrohrPlantagen errichtet. Schon 1688 befanden sich 47 Plantagen auf Saint Thomas.

Coki Beach
Coki Beach

Die Plantagen erforderten eine steigende Anzahl an Arbeitskräften, die man als Sklaven aus Afrika verschleppte. Schon 1690 waren zehn Mal mehr Afrikaner als Europäer auf der Insel. Den folgenden Aufschwung verdankte die Insel dem Handel mit Rum und dem Sklavenhandel. 1685–1693 befand sich auf der Insel die von Dänemark gepachtete kurbrandenburgische Kolonie St. Thomas. Sankt Thomas zog viele Piraten an, die in den vielen Buchten Unterschlupf fanden und von dort aus Schiffe in der Karibik plünderten. Die bekanntesten Seeräuber, die Saint Thomas besuchten, waren Blackbeard und Bluebeard. Noch 1822 beklagte sich die spanische Regierung darüber, dass Seeräuber ihren Aufenthalt auf Sankt Thomas hatten, wurde aber vom dänisch-westindischen Gouverneur abgewiesen.

Hafen Charlotte Amelie
Hafen Charlotte Amelie

Erst 1829 endete die Zeit der Piraten. Wir besichtigen die Hauptstadt und nehmen einen Bus um zum Coki Beach zu fahren. Zuerst muessen wir uns aber gegen die Taximafia durchsetzen, die sich wie überall auf den Inseln faul aber gierig breit gemacht hat und hauptsächlich bei den immer ängstlichen amerikanischen Touristen mit viel Erfolg ihr Geld vermehrt. Am Coki Beach einem kleinen Strand mir flachem Wasser, – deeeeem Geheimtip –   habe ich mit  dem Coki Dive Center  2 klasse Shore Dives in kistallklarem Wasser und fast alleine gemacht. Michaela hatte derweil nicht soviel Glück, da die anderen 3000 Touristen der Kreuzfahrtschiffe auch von diesem Geheimtip gehört hatten und sich nach und nach von der Taximafia ankarren ließen. Wir haben also die Segel – oder besser Flossen –  gestrichen und sind zurück in die Stadt.